Drip-Paintings

Theorie

Aleatorische Verfahren

Unteraleatorischen Verfahrenwerden in der Kunst verschiedene Zufallsverfahren zusammengefasst. Damit sind Techniken in der Kunst gemeint, in denen der Zufall und das künstlerische Experiment eine zentrale Rolle spielen und bei denen relativ ungeplante Ergebnisse entstehen. Dabei lässt sich der Zufall durchaus auch beeinflussen und bis zu einem gewissen Grad steuern.

Zufallstechniken lösen Neugierverhalten und Spaß am Experimentiren aus. Spannend ist es, dass das Endergebnis anfangs noch nicht absehbar ist.

 

Aleatorische Verfahren sind aus der Kunst nicht mehr wegzudenken. Schon in den Zwanzigern des 20. Jahrhunderts wurde der Zufall von einzelnen Künstlern offiziell anerkannt. Bereits Leonardo da Vinci betont die Bedeutung des Zufalls für die Kunst um 1500.

In der Kunst gibt es nicht nur eine Art von Zufall, sondern unterschiedliche Arten.

Der französische Künstler Marcel Duchamp (1887-1968) ließ beispielsweise Schnüre von einem Meter Länge aus einem Meter Höhe auf den Boden fallen und schnitt die erzeugten Kurven in Holz. Dabei ist das Ergebnis eines aleatorischen Verfahrens noch nicht gleich Kunst. Das Assoziieren,Deuten und Präsentieren gehören dazu. Auch Künstler setzen darüber hinaus die Zufallsverfahren absichtlich und bewusst ein. Die Künstler reagieren auf zufällig entstandene Ergebnisse und projizieren Bedeutung hinein durch Eingreifen, Auswählen, Farbgebung, Präsentation und Titelgebung usw.

 

Der amerikanische Künstler und Abstrakte ExpressionistJackson Pollock (1912-1956) machte sich die aleatorischen Verfahren zu nutze. Sein künstlerischer Durchbruch erfolgte 1946 mit den abstrakten „Drip-Paintings“. Er tropfte, spritze, goss und schleuderte die unterschiedlichen Farbmaterialien direkt aus der Tube auf die am Boden ausgebreitete angelegte Leinwand. Dieser Farbauftrag erfolgte in kontrollierter Aktion und doch auch spontan und vom Zufall bestimmt

Beispielbild von Jackson Pollock

 

Jackson Pollock

Auch heutzutage bedienen sich viele Künstler der aleatorischen Verfahren. Die Werke des Künstlers Christian Awe sind stark auf das Experiment und Forschung ausgelegt. Teilweise gibt er sich der Malerei komplett hin und probiert sämtliche Techniken und Materialien aus. Die Idee seiner Wasserbilder ist beispielsweise auch aus einem Zufall heraus entstanden. An der Realisierung hat er allerdings noch über zwei Jahre geforscht und experimentiert. So lange, bis die fertigen Bilder jetzt dreidimensional plastisch erscheinen, fast als wären sie fotografiert.