Faltungen & Skulpturen

Theorie

Caspar David Friedrich, Der Greifswalder Markt, 1818, Feder, Aquarell und Kreide

Papier hat in der Kunst seit jeher eine bedeutsame Rolle. Es begleitet Künstler durch ihre Arbeitsprozesse, schon beginnend mit der Skizze. Besonders eignet es sich für Zeichnungen und Aquarelle. Für unterschiedliche Techniken gibt es ein breites Spektrum an Papiersorten. Die Beschaffenheit des Papiers und seiner Oberfläche sind maßgeblich für den Farbauftrag und die spätere Wirkung. Bei der Aquarellmalerei wird beispielsweise saugfähiges Aquarellpapier genutzt.

SEO, Dezember.Zwölf, 2009, Acryl, Papiercollage auf Leinwand, 200 x 300 cm

 

Künstlerin SEO vor den Bildern ihrer Unikat-Werkreihe

Auch für Collagen kann man sich Papier gut zunutze machen. Die ausgeschnittenen oder gerissenen Einzelteile kann man zusammenfügen und kombinieren. Die Künstlerin SEO nutzt eine weitergehende Technik: Sie skizziert ihre Motive zunächst mit Tusche auf die Leinwand und füllt sie anschließend durch das Auftragen von farbigen Reispapierfetzen aus.

Im Alltag begegnet uns Papier meist als Informationsträger von Bildern und Worten. Es dient der Wiedergabe von Inhalten, ob in der Zeitung, einer Werbezeitschrift oder auch in einem Fotoalbum. Im Regelfall dient das Papier als Projektionsfläche. Das Bildmotiv entsteht durch das Auftragen der Farbe wie in Druck und Malerei.

Dass Papier jedoch keine Farbe braucht, um ein Bild zu sein, beweist der Kölner Künstler Simon Schubert. Er sieht sich als Bildhauer gegenüber dem Papier, in welches er seine Motive durch Faltungen kreiert, die dann durch die Wirkung von Licht und Schatten sichtbar werden. Das Material rückt bei seinen Arbeiten in den Vordergrund. Ein gefaltetes Kaminzimmer kann viel intensiver auf den Betrachter wirken, als ein gemaltes.