PHŌS

Begegnungen

Kein Bild bleibt ohne Antwort, kein Impuls unkommentiert. Sobald es uns im innersten berührt, reagieren wir. Weil Bilder wieder Bilder in uns auslösen, wollen wir handeln. Weil wir glauben, sie zu kennen oder uns in ihnen zu erkennen. Somit denken, zeichnen, fotografieren, suchen und gelegentlich finden wir. So wie Fernando de Brito und Peter Nikolaus Heikenwälder. Sie finden und fügen zusammen oder ergänzen zu Heinke Ursel Lüttschwager. Der Zeichner, der Maler und die Fotografin, in ihrem Medium vereint. Sie wollen nicht besser sein, nicht beeindrucken oder sich messen. Es ist ein Würdigen, Wertschätzen und Zusammenwirken. Sie fokussieren, inspirieren und bereichern. Weniger im Dialog als im Kanon. Sie schöpfen zu unterschiedlichen Zeiten aus derselben Quelle. Zudem ergänzen sie Übergänge. Nicht vom Gestern ins Heute oder analog zu digital, gar nicht in Kategorien der Wertigkeit, mehr in der Parallelität von Ausdrucksformen. Manchmal mit kleinem Versatz, aber melodisch. Ihre Kommentare waren jedoch bereits gegeben, wohl wie auch andere diese bereits zuvor gaben. In unverkennbarer Universalität der Ästhetik standen sie im Raum, sie lagen im Archiv. Es wurde kein neuer hinzugefügt. Jeder aus seiner Zeit und seinem Medium. Das Aufnahmeformat als Verweis auf die Kamerageneration. Den Schlusspunkt hat die Fotografin gesetzt. PHŌS verdichtet Zeit und spendet Licht.

Rene Spiegelberger