Fotografie

Künstlereinführung

Der Fotograf Michael Wesely wurde 1963 in München geboren, aktuell lebt und arbeitet er in Berlin.

Der Fotograf Michael Wesely wurde 1963 in München geboren, aktuell lebt und arbeitet er in Berlin.

Der Fotograf Michael Wesely wurde 1963 in München geboren, aktuell lebt und arbeitet er in Berlin. Wesely ist bekannt für seine Langzeitaufnahmen, bei welchen er mit einer eigens entwickelten Kameratechnik Bilder über Minuten oder sogar mehrere Jahre aufnimmt. Das Ergebnis sind Fotos, auf denen alles, was sich im Zeitraum der Aufnahme bewegt hat, nur noch schemenhaft zu erkennen ist. Menschenmassen wirken wie Geister. Klar erkennbar bleibt nur die statische Umgebung – Laternen, Brücken, Hochhäuser. Bewegung verschwindet, Konstanz bleibt.

The Museum of Modern Art, New York, 2001–04, Chromogenic color print, 200 × 275 cm

The Museum of Modern Art, New York, 2001–04, Chromogenic color print, 200 × 275 cm

Auf diese Weise hat Michael Wesely schon Fußballspiele, Gebäude im Bauprozess, oder einfache Landschaften in einem einzelnen Bild über Stunden oder Jahre begleitet und damit die Zeit quasi „verräumlicht“. Eine seiner bekanntesten Arbeiten ist die Aufnahme vom Umbau des Museum of Modern Arts in New York, welche vom Museum selbst in Auftrag gegeben wurde.

Auch Betrachter der ausgestellten Fotos sollen sich mit ihrer Identität innerhalb ihrer alltäglichen Gruppen beschäftigen.

Auch Betrachter der ausgestellten Fotos sollen sich mit ihrer Identität innerhalb ihrer alltäglichen Gruppen beschäftigen.

Obwohl die moderne Technik der Fotografie darauf abzielt, immer genauere und detailliertere Fotos möglich zu machen, nutzt Wesely die Aufnahmen als Medium für seine Kunst. Es geht darum, den Betrachter zum Nachdenken anzuregen. Normale Bilder geben Wesely zu wenig „Spielraum für die eigene Vorstellung und Fantasie“. Mit den Langzeitaufnahmen ändert er das. In seinen Aufnahmen überlappen sich Geschehnisse, es ist eine „Vermischung von Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart“, aber auch von Identitäten.

Auch Betrachter der ausgestellten Fotos sollen sich mit ihrer Identität innerhalb ihrer alltäglichen Gruppen beschäftigen.

Auch Betrachter der ausgestellten Fotos sollen sich mit ihrer Identität innerhalb ihrer alltäglichen Gruppen beschäftigen.

In einem seiner Projekte fotografierte Michael Wesely Klassen einer Bayreuther Schule, aber nicht im üblichen Gruppenbild: Er porträtierte jeden Schüler und jede Schülerin einer Klasse einzeln und legte die entstandenen Fotos mit einem eigens entwickelten Computerprogramm übereinander. Eine ganze Schulklasse vermischt sich zu nur einem Gesicht – vom Außenseiter bis zum Beliebtesten. Nicht nur die Schüler haben sich gefragt, wo sie denn zu erkennen seien. Auch Betrachter der ausgestellten Fotos sollen sich mit ihrer Identität innerhalb ihrer alltäglichen Gruppen beschäftigen.

010 Unikat-Stillleben UltraSec-Kaschierung auf Einen schönen Gruß-Weißglas, 45 x 50 cm

010 Unikat-Stillleben UltraSec-Kaschierung auf Einen schönen Gruß-Weißglas, 45 x 50 cm

Auch mit dem Fotografieren von Stillleben hat sich Wesely auseinandergesetzt – und „still“ mit seinen Langzeitaufnahmen neu definiert. 100 Blumensträuße nahm er auf und brachte Blühen und Welken der Blumen auf synthetische Weise auf ein Bild. Während lange Belichtungszeiten bei Fotoaufnahmen anderer Künstler versuchen Malerei zu imitieren, fängt Wesely damit etwas ein, was der Malerei gar nicht möglich wäre. Sein Werkzyklus macht es möglich Vanitas im reinsten Sinne zu veranschaulichen. Wesely selbst vermutet, dass die Bilder den Betrachter auch „mit seiner eigenen Vergänglichkeit“ konfrontieren.

014 Unikat-Stillleben UltraSec-Kaschierung auf Einen schönen Gruß-Weißglas, 45 x 50 cm